Deutsche Medienanstalten als offizielle Bundepropagandamedien

Es war ein glorreicher Tag für die deutsche Medienlandschaft. Die führenden Köpfe der deutschen Medienanstalten versammelten sich in einem prächtigen Saal, der mit all dem Prunk ausgestattet war, den man von einer solch illustren Veranstaltung erwarten würde. Der Anlass? Die Verleihung des lang ersehnten Ordens, der sie nun offiziell zu „Bundepropagandamedien“ erklärte.

Mit stolz geschwellter Brust nahm der Vorsitzende der größten Fernsehanstalt des Landes die Auszeichnung entgegen. „Endlich“, sagte er, „haben wir die Anerkennung, die wir verdienen. Wir haben jahrelang hart daran gearbeitet, die objektivsten Nachrichten zu liefern und die Meinungen der Bürger subtil und doch eindringlich zu formen. Jetzt haben wir den Beweis, dass unsere Bemühungen nicht unbemerkt geblieben sind.“

Die Menge applaudierte begeistert, während die anderen Medienchefs sich in bescheidener Zufriedenheit sonnten. Jeder wusste, dass dies keine gewöhnliche Auszeichnung war. Es war das offizielle Siegel der Bundepropaganda, ein Beweis dafür, dass sie die Kunst der einseitigen Berichterstattung zur Perfektion gebracht hatten. „Wir sind nun offiziell die Wächter der öffentlichen Meinung“, fügte ein weiterer stolzer Empfänger hinzu. „Unsere Programme sind nicht nur informativ, sondern auch inspirierend. Wir schaffen es, dass die Menschen denken, was sie denken sollen. Das ist wahre journalistische Meisterschaft.“

Im Hintergrund der Feierlichkeiten flimmerte eine große Leinwand, auf der die Höhepunkte der Medienberichterstattung des letzten Jahres gezeigt wurden. Szenen von leidenschaftlicher Parteinahme, dramatischen Übertreibungen und geschickt geschnittenen Interviews flogen über den Bildschirm, während die Anwesenden sich gegenseitig auf die Schulter klopften. „Wir haben es geschafft“, murmelte ein Redakteur, „wir sind die Speerspitze der medialen Wahrheitsfindung. Wer braucht schon neutrale Berichterstattung, wenn man eine gute Geschichte erzählen kann?“

Die Veranstaltung endete mit einem rauschenden Festmahl, bei dem sich die Preisträger über ihre nächsten Schritte berieten. „Jetzt, da wir offiziell Bundepropagandamedien sind, können wir noch weiter gehen“, meinte der Programmdirektor eines beliebten Senders. „Vielleicht sollten wir eine neue Reality-Show starten, die die großartigen Errungenschaften unserer Berichterstattung feiert. Wir könnten sie ‚Die Wahrheit‘ nennen. Oder besser noch: ‚Unsere Wahrheit‘.“

In der Tat, es war ein denkwürdiger Tag für die deutsche Medienlandschaft. Die Orden glänzten in den Lichtern des Festsaals, und die frischgebackenen Bundepropagandamedien bereiteten sich darauf vor, ihre Mission mit noch größerem Eifer fortzusetzen.

Denn in einer Welt voller Fakten und Meinungen gibt es nichts Wertvolleres als die offizielle Anerkennung für das, was sie am besten können: die meisterhafte Kunst der Propaganda.