In einer Demokratie sollte jede Stimme zählen. Doch in Deutschland werde seit Jahren fast 4.7 Millionen Stimmen nicht berücksichtigt – eine Tatsache, die nicht nur ein politisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem darstellt. Die Enttäuschung darüber ist groß, denn es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Menschen, deren Anliegen und Hoffnungen schlicht ignoriert werden.

Wie kann es sein, dass eine so erhebliche Anzahl von Bürgern zwar ihr demokratisches Recht wahrnimmt, ihr Wille jedoch am Ende keinerlei Einfluss auf die politische Landschaft hat? Dieses Gefühl des Ausschlusses hinterlässt Frustration und sorgt für ein wachsendes Misstrauen gegenüber dem politischen System. Wer sich beteiligt, erwartet zu Recht, dass seine Stimme zählt. Doch wenn Millionen von Wählern erleben, dass ihre Meinung nicht ins Gewicht fällt, droht die Demokratie Schaden zu nehmen.

Politik und Gesellschaft dürfen sich nicht damit abfinden, dass ein so großer Teil der Bevölkerung de facto unberücksichtigt bleibt. Es braucht dringend eine Debatte über Wahlrechtsreformen und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage, wie die politische Repräsentation in Deutschland gerechter gestaltet werden kann. Andernfalls laufen wir Gefahr, dass sich immer mehr Menschen von der Demokratie abwenden – nicht aus Desinteresse, sondern aus Enttäuschung.