..dann wird es auch nicht mehr besser.

Der Beginn der Affäre Rammstein:  Ein Vorwurf wird in den Raum gestellt, eine Aussage getroffen, die einen Menschen mit einem schrecklichen Makel belastet.

Das Bild, Sänger einer Rockband, dazu aus dem Bereich des Hardrocks, wird hinzugezogen und die Vorverurteilung beginnt.

Die Begeisterung scheint unermesslich zu sein: Immerhin hat eine Frau die Vorgänge in den Raum gestellt und damit die Menschen animiert, ein Urteil zu finden, dass dem Zeitgeist entspricht: Frauen werden in Deutschland ausgenutzt und unterdrückt.

Der Anstoß ist gemacht, die Medien springen auf den Zug der Verdammnis auf und bieten die angemessene Plattform, sich über das angebliche Fehlverhalten des Sängers zu informieren. Schlagzeilen werden verfasst, die konträr zum Inhalt des Textes stehen. Wer liest denn schon noch den Text?

           

Politiker freuen sich, die Vorverurteilung des Künstlers lenkt von den globalen Problemen und dem eigenen Fehlverhalten ab. Immerhin sind es Wählerstimmen, die gewonnen werden müssen. Auf den bereits erwähnten Zug der Verdammnis wird aufgesprungen.

Das Agieren, die Vorverurteilungen von schrecklichen Vorwürfen sind ohne rechtliche Bewertung substanzlos und widersprechen unserem Rechtssystem. Nur, augenscheinlich fehlt das Interesse an einer fairen und rechtskonformen Abwicklung, die tobende Masse fordert ihr Recht.

Doch, welches Recht hat Vorrang, das der am potenziellen Verfahren beteiligten Personen oder das des brüllenden Proletariats?

Nein, ich bin alles andere als ein Fan der Gruppe „Rammstein“, die Musik und das Gebaren der Personen entspricht nicht meinen Vorstellungen.

Doch bin ich ein Anhänger der „Unschuldsvermutung“ und werde es immer sein. Wenn dieses einfache Prinzip gebrochen wird, dann können wir wieder einen Reichsgerichtshof etablieren, in dem das Urteil bereits vorher feststehen würde.