Seitdem wir seid von seit nicht unterscheiden können: Kreativen Missverständnisse
In einer Welt, in der die Klarheit der Kommunikation oft unter der Last von Autokorrektur, Tippfehlern und der allgemeinen Hast des Alltags leidet, ist es erfrischend, auf Individuen zu stoßen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Licht ins Dunkel der sprachlichen Verwirrung zu bringen. Vor kurzem bin ich auf einen solchen Helden der Grammatik gestoßen, einen wackeren Streiter im Kampf gegen das Chaos der Konjunktionen und Temporaladverbien. In einem mutigen Tweet verkündete er: „An die Leute, die seid und seit nicht unterscheiden können: Seit ist Einzahl und Seid ist Mehrzahl.“
Diese Aussage, ernst gemeint und in der besten Absicht getätigt, hat mich zu tiefst bewegt. Nicht etwa, weil sie ein neues Licht auf eine allgemein bekannte grammatikalische Regel wirft – nein, weit gefehlt. Vielmehr liegt die Genialität in der kreativen Auslegung der deutschen Sprache, die uns alle dazu einlädt, die Grenzen des herkömmlichen Verständnisses zu überschreiten.
Doch warum sollten wir bei „seid“ und „seit“ Halt machen? Inspiriert von dieser bahnbrechenden Erkenntnis, möchte ich eine ähnlich tiefgründige Betrachtung anregen, die auf der brillanten Differenzierung zwischen „Mähen“ und „Mähhh“ basiert. „Mähen“, ein Verb, das die noble Tätigkeit beschreibt, einen Rasenmäher zu führen, um die Wildnis unseres heimischen Grüns zu zähmen. „Mähhh“, hingegen, ein Ausdruck tiefster Zufriedenheit, der uns direkt aus dem Munde eines Ziegenbocks erreicht, während er gelassen das Gras verspeist, das wir so mühevoll gekürzt haben.
Dieser Vergleich offenbart nicht nur die Schönheit der deutschen Sprache in all ihrer Vielfalt, sondern erinnert uns auch daran, dass die wahre Meisterschaft der Sprache in der Fähigkeit liegt, über die Buchstaben hinaus zu blicken und die unendlichen Möglichkeiten zu erkennen, die sie bietet.
So wie der Verfasser des Tweets möglicherweise ein unbeabsichtigtes Kompliment für all jene formuliert hat, die die deutsche Sprache und ihre Tücken lieben und schätzen, so erinnert uns die spöttische Aussage über „Mähen“ und „Mähhh“ daran, dass in jeder sprachlichen Feinheit eine Gelegenheit zum Schmunzeln, zum Nachdenken und vielleicht sogar zur Inspiration liegt.